Ist man neben der reinen Haltung der Gouldamadine auch an deren Zucht interessiert,
so stellt sich die Frage: Wie soll eine Gouldamadine überhaupt aussehen ?
Schließlich beeinflußt man mit der Zucht ja nun gewollt oder ungewollt deren
Fortpflanzung und somit auch ihr Aussehen. Die beiden großen deutschen Vogelvereine, die AZ (Vereinigung für
Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht e.V.) und der DKB (Deutscher Kanarienzüchter-Bund e.V.),
haben gemeinsam einen Standard erarbeitet, worin unter anderem die verschiedenen
Farbschläge der Gouldamadine beschrieben sind und nach welchem sie auf Ausstellungen
"beurteilt" wird. So streben alle Züchter ein einheitliches Ziel an und die
Gouldamadine bleibt uns in ihrer Wildform so erhalten, wie sie von der Natur geschaffen wurde.
Dabei wird das Hauptaugenmerk auf eine harmonische Form, Größe, arttypische
stolze Haltung und leuchtendes Gefieder gelegt.
Man sollte, wenn man die Gouldamadine regelmäßig nachzüchtet, seine Vögel
auf Ausstellungen präsentieren, um einen direkten Vergleich zu anderen Züchtern
zu haben. Hier erkennt man am besten Schwächen und Stärken seiner Tiere. Die
Beurteilung durch die Zuchtrichter kann eine Hilfe für die weitere Zucht sein. Sie
sollte jedoch nicht als "das Amen in der Kirche" angesehen werden, was darüber
entscheidet, ob man mit einem Vogel weiterzüchtet oder nicht. Dies muß der Züchter für sich selbst
entscheiden, denn nur er kennt die Abstammung seiner Tiere und sollte wissen, welchen Stellenwert jeder Vogel für den
eigenen Zuchtstamm einnimmt. Da auf einer Ausstellung nur der augenblickliche Zustand eines Vogels beurteilt wird, kann es passieren,
daß ein eigentlich sehr guter Vogel schlecht abschneidet, weil er z.B. nicht in Kondition ist.
Wer dies jedoch nicht erkennt und sich dazu verleiten läßt nach den Ausstellungserfolgen seine Zuchtvögel auszuwählen,
wird früher oder später die Erfahrung machen:
Nicht jeder gute Schauvogel muß auch ein guter Zuchtvogel sein! (... und umgekehrt!)
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