Krankheiten
Kahlköpfigkeit
Es kommt immer wieder mal vor, daß man kahle Gefiederstellen bei den Gouldamadinen beobachtet. Anfängliche kleine Gefiederlücken im Schnabelbereich können sich weiter ausbreiten und bald den ganzen Kopf kahl werden lassen.
In den meisten Fällen besteht Verdacht auf Parasitenbefall, genauer gesagt, Verdacht auf Grabmilben. Bei einem Schwarm Gouldamadinen, welchen ich im Sommer über in der Außenvoliere hielt, traten ebenfalls Grabmilben auf. Dieser Befall konnte erfolgreich behandelt werden, indem betroffene Stellen mit ODYLEN bestrichen wurden.

Als Alternative riet mir ein Züchter die kahlen Stellen mit Vaseline einzureiben. Diese soll durch den entstehenden Fettfilm die Milben ersticken und zudem gut für die Haut sein. Eine Behandlung kann auch mit Vitamin B3 oder weißem Jod (Sterilon) erfolgen.

Doch was ist zu tun, wenn kein Parasitenbefall vorliegt und die Goulds trotzdem kahle Gefiederstellen bekommen?

Ich konnte dieses Phänomen des öfteren bei den Hennen gegen Ende der Brutzeit beobachten. Obwohl eine ausreichende Versorgung mit Mineralien und Vitaminen gewährleistet war, bekamen einige von ihnen diese Gefiederprobleme, welche nach der anschließenden Mauser immer wieder verschwanden.
Es liegt der Verdacht nahe, daß durch die Brut, welche für den Vogel eine Belastung darstellt, einige Körperfunktionen zurückgefahren und Reserven ausgeschöpft werden. Dadurch ließen sich auch die Gefiederprobleme bei den Hennen, welche durch die Eiproduktion in höherem Maße belastet sind, erklären.